Unser Erfolg – Verhandlungsphase I und II für das Team Gesundheit
Unser Kernanliegen ist die Geschlossenheit des „Team Gesundheit“. Wir verhandeln für 30.000 Menschen im Wiener Krankenanstaltenverbund, die in über 100 verschiedenen Berufsgruppen tätig sind. In Zeiten wie diesen, in denen gerne der kleinste gemeinsame Nenner gesucht und der zuweilen nur in der eigenen Berufsgruppe gefunden wird, schließen wir die Reihen. Wir zeigen auf, dass jede und jeder dieser 30.000 Bediensteten ein zentraler Bestandteil unseres Gesundheitssystems ist und wir den Verlust einer Reinigungskraft im selben Ausmaß beklagen wir den Verlust eines Primararztes. Wir beantworten keine Frage wie „Wer ist wichtiger im System?“, denn alle sind von zentraler Bedeutung.
Aus diesem Grund haben wir bereits 2015 Forderungen innerhalb der Belegschaft erhoben. Diese wurden in einem Forderungskatalog zusammengestellt und in den Punkten „Personal“, „Finanzielles“ und „Rahmenbedingungen“ unterteilt. Obwohl es vom chronologischen Verlauf und aufgrund der Übernahme des mitverantwortlichen Tätigkeitsbereichs nur logisch gewesen wäre, nach der Ärzteschaft die Pflege zu verhandeln, haben wir in der Verhandlungsphase 1 die Stärke und damit die Verhandlungsmacht genutzt, um auch für die Technik, das Handwerk und die Verwaltung eine finanzielle Anhebung zu erzielen und der Pflege zunächst erst einen ersten Teil zukommen zu lassen. Damit wollten wir die Geschlossenheit des „Team Gesundheit“ zum Ausdruck bringen – erfolgreich. Es muss erwähnt werden, dass wir damit das einzige Bundesland waren, das auch die sogenannten „patientenfernen“ Berufsgruppen mitverhandelte und mit einer Leistungszulage bedachte.
Gesamt erkämpften wir für rund 20.000 Beschäftigte 30 Millionen Euro jährlich. Als es zu Verzögerungen bei der Auszahlung kam, machten wir dagegen mobil – erfolgreich.
Der Wechsel von Verhandlungsphase I zu Phase II verlief nahtlos, wurde jedoch durch stete Wechsel beim Verhandlungsgegenüber, der Diskussion um die Anstalt öffentlichen Rechts, erschwert. Trotzdem wurden Zug um Zug Forderungen aus dem Katalog erfüllt: die Registrierung der Gesundheitsberufe durch die Arbeiterkammer, Ausbildung Neu für Gesundheits- und Krankenpflege mit klaren Prioritäten (u.a. Gleichhaltung), kein finanzieller Verlust aufgrund gesetzlicher Regelungen wie dem Krankenanstalten Arbeitszeitgesetz durch Schaffung einer Ausgleichszulage, Mitgestaltung der Arbeitsabläufe bei Veränderungen, 2 Pflegepersonen pro Station pro Nacht (gerade im KH Nord), Wechsel von Teil- auf Vollzeit bei Sonderausbildung, Evaluierung der Personalbedarfsberechnung (Umsetzung muss noch folgen) u.v.m.!
Aktuell stehen wir vor dem Abschluss der finanziellen Phase II, von der hauptsächlich das K-Schema profitieren wird – wir berichten in Kürze nähere Details.
Diese Punkte wurden zudem priorisiert und bedürfen einer raschen Umsetzung:
- Finanzielle Abgeltung der Erweiterung des Verantwortungsbereiches im Bereich MAB
- Änderung der Beförderungsrichtlinien – Technik, Verwaltung, Handwerk
- Hebammen in die K2
- höhere Abgeltung der Sonn-, Feiertags- und Nachtdienste (für alle Berufsgruppen)
- 2 Nachtgutstunden für alle Nachtdienstleistenden Berufsgruppen
- Altersteilzeit (hier wurden bereits auf Ebene der younion Anträge gestellt)
- sofortige Nachbesetzung der offenen Stellen